Island, Tag 11: Mal ein anderer Vogel
Auf dem Parkplatz am Diamond Beach hüpfte ein Vogel herum. O Wunder, keine Rotdrossel. Die heimischen Gartenvögel kenne ich ja inzwischen, hier musste ich wieder nachforschen. Ergebnis: eine Schneeammer.
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Auf dem Parkplatz am Diamond Beach hüpfte ein Vogel herum. O Wunder, keine Rotdrossel. Die heimischen Gartenvögel kenne ich ja inzwischen, hier musste ich wieder nachforschen. Ergebnis: eine Schneeammer.
Etwas weiter östlich aber immer noch zum riesigen Gletscher Vatnajökull gehörend ist die Gletscherzunge Breiðamerkurjökull. Die Gletscherzunge kalbt in die Lagune Jökulsárlón, die einen natürlichen Abfluss zum Meer hat. Die Eisberge treiben sehr, sehr langsam Richtung Meer und werden dabei immer kleiner. Dabei schmelzen Sie unterhalb der Wasseroberfläche durch das einfließende wärmere Meerwasser relativ schnell und schlagen gelegentlich um. Dann wird das dichtere, blau schimmernde Eis sichtbar. Allein dieses Farbenspiel ist schon sehr sehenswert. „Berühmt“ geworden ist die Gletscherlagune jedoch noch durch den weiteren Verlauf. Durch den direkten Zugang zum Meer kommt es zu dem ungewöhnlichen Schauspiel, dass einzelne Eisstücke...
Wir hatten uns ja vorgenommen, keine Wasserfälle mehr zu besichtigen, aber der Svartifoss sollte doch noch ein besonderer sein. Er fällt nämlich inmitten von Basaltsäulen hinab. Also machten wir uns mit vielen anderen auf den Weg. Und was soll ich sagen, unterwegs kamen wir noch am Hunda- und am Magnúsarfoss vorbei. Der Svartifoss war den Weg wert. Die Umgebung ist wirklich toll. Zudem klarte es etwas auf, da macht eine Wanderung direkt mehr Spaß. Als Rückweg wählten wir den weiteren, etwas schwereren und unwegsameren Weg erst den Berg hinauf und dann in einem großen Bogen wieder hinab. Wie sollte es...
Fast zwei Stunden hielten wir uns auf dem Gletscher auf. Dabei blieben wir nur ganz am Rand und machten einige „Erklärstops“, so dass ich hier nicht wirklich von einer „Gletscherwanderung“ sprechen möchte. Unser Guide Matteo hat uns anschaulich erläutert, wie ein Gletscher funktioniert und uns auf einige Besonderheiten aufmerksam gemacht. „Unser“ Gletscher hatte eine etwas ungewöhnliche Ausgestaltung. Oft sind die Gletscherzungen im oberen Bereich flacher, im unteren steiler. Der Fjalljökull weist im mittleren Bereich ein Steilstück auf, so dass wir die Auswirkungen auf den Gletscher super sehen konnten. Und spätestens am Ende, als uns Matteo eine tiefe Gletschermühle (letztes Bild)...
Am nächsten Morgen erstmal eine Überraschung: Der Wetterbericht hatte mal wieder recht, es gab Neuschnee. Wir mussten aber noch ca. 80 Kilometer bis zum Skaftafell fahren, wo unser Gletscherspaziergang sein sollte. Erst waren die Straßen noch verschneit, später wurde es deutlich weniger. So waren wir pünktlich an der Skaftafell-Base der Icelandic Mountain Guides. Gut ausgestattet mit Gurt, Eispickel, Steigeisen und Helm ging es dann mit dem Minibus zum Falljökull, ausgesprochen in etwa „Fättljökuttl“, oder, wie unser Guide sagte: „Einfach Fat Yoghurt schnell und genuschelt…“ Matteo und Elsa, unsere Guides, gaben uns dann vor Ort noch eine weitere Verhaltenseinführung, wir schnallten...
Auf dem Weg zur Südküste erreichte uns die Nachricht, dass die ersten Papageitaucher auf Island gesichtet wurden. Da haben wir natürlich Ausschau gehalten, und was soll ich sagen? Wir haben sie gesehen! Für bessere Fotos fehlt mir noch die Übung und vermutlich auch ein noch stärkeres Tele-Objektiv.
Der Strand von Reynisfjara ist ein großer Sandstrand und zählt zu den berühmtesten schwarzen Stränden. So schwarz wie hier habe ich es auch selten gesehen, wenn auch schwarze Strände an sich nicht so unüblich erscheinen in Island. Kein Wunder, bei all der Lava… Die Felsspitze Reynisdrangar trennt den Strand vom Ort Vík í Mýrdal. Die Spitze besteht aus Basaltsäulen, was sie sehr sehenswert macht, und es gibt dort auch eine natürlich Höhle. Die Wellen an Reynisfjara sind bekannt für ihre Unbeständigkeit und Unvorhersehbarkeit, deshalb wird auch überall davor gewarnt. Die sogenannten „Sneaker-Waves“ können plötzlich sehr hoch auf den Strand auflaufen...
Vík í Mýrdal ist mit 300 Einwohnern der größte Ort der Südküste. Hier gibt es alles, vom Schwimmbad über Restaurants bis zum Einkaufszentrum. Einziges Problem: Wenn der Vulkan Katla ausbricht, dann wird es den Ort nicht mehr geben. Der Ort verfügt sogar über so etwas wie eine „Altstadt“. Zudem kann man noch die Reste von Torfgebäuden erkennen, die den Einwohnern als Kartoffellager dienten, dann aber von Felsstürzen zum Teil zerstört wurden. In Richtung Strand steht auch eine etwas versandete Gedenkstele an deutsche Seeleute, die in der Islandfischerei ihr Leben verloren. Oberhalb des Ortes liegt die Kirche. Sollte der Vulkan Katla...
„Dyrhólaey“ bedeutet übersetzt „Türlochinsel“. Jetzt eine Halbinsel, war es vor der Landabsenkung eine Insel, die durch einen Vulkanausbruch entstanden ist. Oben auf dem Felsen (Lavabrocken…) steht ein Leuchtturm. Bekannt ist Dyrhólaey insbesondere durch einen vorgelagerten Felsen, in dem das namensgebende Loch zu sehen ist. Von einem Aussichtspunkt kann man auch auf den Strand Reynisfjara blicken, der die Bucht gegen das Meer fast abschließt und den wir später auch noch besuchen wollten. Aber auch auf der anderen Seite des Felsens gibt es einen schier endlosen schwarzen Strand. Auf dem Weg zum Felsen der Dyrhólaey kommt man an der Höhle Loftsalahellir vorbei,...
Kaum gestartet, hielten wir auch schon wieder an. Zur Abwechslung kein Wasserfall (wollten wir ja sowieso nicht mehr), sondern ein Gletscher. Der Sólheimajökull ist eine Gletscherzunge des Mýrdalsjökulls. Man kann am Gletschersee entlang gehen bis vor zur Gletscherzunge. Darauf sollte man nur mit kundiger Führung. Wir haben auch ein paar Gruppen gesehen, und die Idee flammte auf, dies selbst zu machen. So haben wir uns für den nächsten Tag einen Gletscherspaziergang am Skaftafell gebucht. Dazu später mehr 🙂 So ein Gletscher ist beeindruckend. Dazu kann man hier schön sehen, wie der Gletscher in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer kleiner...