Verschlagwortet: Südküste
In Kirkjubæjarklaustur gibt es Basaltsäulen zu besichtigen. Natürlich hatten wir schon welche z.B. am Gerðuberg, am Reynisdrangar und am Svartifoss, aber eben nicht so. Kirkjugólf heißt übersetzt „Kirchenboden“, und der Name ist ziemlich passend. Die Basaltsäulen sind im Boden und die Oberfläche ist so ebenmäßig abgeschliffen, dass sie wie von Menschenhand belegtes Pflaster aussehen. Dazu hat die Fläche ungefähr die Größe einer isländischen Kirche auf dem Land…. Daneben befindet sich der Grabhügel von Hildir Eysteinsson, der tot umfiel, weil er sich als Heide in Kirjubaer niederlassen wollte. So zumindest die Geschichte.
Der Skeiðarársandur ist eine Schwemmlandebene und bedeckt eine Fläche von 1000 km². Enstanden ist er zum einen durch die Ablagerungen der ihn durchlaufenden Flüsse, vor allem aber durch Vulkanausbrüche. Dabei kam es in der Vergangenheit zu Ascheablagerungen. Das meiste aber dürfte durch Gletscherläufe entstanden sein, wenn nach Vulkanausbrüchen unter einem Gletscher große Mengen Schmelzwasser ins Tal stürzen. Der letzte Gletscherlauf war 1996, bei dem auch eine wichtige Brücke der Ringstraße zerstört wurde. Teile der Brücke stehen an einem Parkplatz an der Ringstraße als Denkmal. Eine Teil der alten Brücke existiert noch. Man kann darauf herumlaufen und sieht schön, wie die neue...
Für uns war mit dem Diamond Beach der östlichste Punkt unserer Island-Reise erreicht. Wir kehrten um und verbrachten die Nacht auf dem Campingplatz des Skaftafell Nationalparks. Unterwegs genossen wir nochmals die Aussicht auf die verschiedenen Gletscherzungen des Vatnajökull. Zudem hielten wir noch an der alten Ansiedlung Sandfell an, von der nur noch die Grundmauern zu sehen waren. Auch die Kirche existiert nicht mehr, nur noch die Friedhofsmauer und Gräber. Die Ansiedlung war bei Vulkanausbrüchen immer wieder von Überflutungen durch Gletscherläufe sowie durch Steinstürze betroffen. Erst 1946 verließen die letzten Bewohner die Siedlung. Sandfell
Auf dem Parkplatz am Diamond Beach hüpfte ein Vogel herum. O Wunder, keine Rotdrossel. Die heimischen Gartenvögel kenne ich ja inzwischen, hier musste ich wieder nachforschen. Ergebnis: eine Schneeammer.
Etwas weiter östlich aber immer noch zum riesigen Gletscher Vatnajökull gehörend ist die Gletscherzunge Breiðamerkurjökull. Die Gletscherzunge kalbt in die Lagune Jökulsárlón, die einen natürlichen Abfluss zum Meer hat. Die Eisberge treiben sehr, sehr langsam Richtung Meer und werden dabei immer kleiner. Dabei schmelzen Sie unterhalb der Wasseroberfläche durch das einfließende wärmere Meerwasser relativ schnell und schlagen gelegentlich um. Dann wird das dichtere, blau schimmernde Eis sichtbar. Allein dieses Farbenspiel ist schon sehr sehenswert. „Berühmt“ geworden ist die Gletscherlagune jedoch noch durch den weiteren Verlauf. Durch den direkten Zugang zum Meer kommt es zu dem ungewöhnlichen Schauspiel, dass einzelne Eisstücke...
Wir hatten uns ja vorgenommen, keine Wasserfälle mehr zu besichtigen, aber der Svartifoss sollte doch noch ein besonderer sein. Er fällt nämlich inmitten von Basaltsäulen hinab. Also machten wir uns mit vielen anderen auf den Weg. Und was soll ich sagen, unterwegs kamen wir noch am Hunda- und am Magnúsarfoss vorbei. Der Svartifoss war den Weg wert. Die Umgebung ist wirklich toll. Zudem klarte es etwas auf, da macht eine Wanderung direkt mehr Spaß. Als Rückweg wählten wir den weiteren, etwas schwereren und unwegsameren Weg erst den Berg hinauf und dann in einem großen Bogen wieder hinab. Wie sollte es...
Fast zwei Stunden hielten wir uns auf dem Gletscher auf. Dabei blieben wir nur ganz am Rand und machten einige „Erklärstops“, so dass ich hier nicht wirklich von einer „Gletscherwanderung“ sprechen möchte. Unser Guide Matteo hat uns anschaulich erläutert, wie ein Gletscher funktioniert und uns auf einige Besonderheiten aufmerksam gemacht. „Unser“ Gletscher hatte eine etwas ungewöhnliche Ausgestaltung. Oft sind die Gletscherzungen im oberen Bereich flacher, im unteren steiler. Der Fjalljökull weist im mittleren Bereich ein Steilstück auf, so dass wir die Auswirkungen auf den Gletscher super sehen konnten. Und spätestens am Ende, als uns Matteo eine tiefe Gletschermühle (letztes Bild)...
Am nächsten Morgen erstmal eine Überraschung: Der Wetterbericht hatte mal wieder recht, es gab Neuschnee. Wir mussten aber noch ca. 80 Kilometer bis zum Skaftafell fahren, wo unser Gletscherspaziergang sein sollte. Erst waren die Straßen noch verschneit, später wurde es deutlich weniger. So waren wir pünktlich an der Skaftafell-Base der Icelandic Mountain Guides. Gut ausgestattet mit Gurt, Eispickel, Steigeisen und Helm ging es dann mit dem Minibus zum Falljökull, ausgesprochen in etwa „Fättljökuttl“, oder, wie unser Guide sagte: „Einfach Fat Yoghurt schnell und genuschelt…“ Matteo und Elsa, unsere Guides, gaben uns dann vor Ort noch eine weitere Verhaltenseinführung, wir schnallten...
Auf dem Weg zur Südküste erreichte uns die Nachricht, dass die ersten Papageitaucher auf Island gesichtet wurden. Da haben wir natürlich Ausschau gehalten, und was soll ich sagen? Wir haben sie gesehen! Für bessere Fotos fehlt mir noch die Übung und vermutlich auch ein noch stärkeres Tele-Objektiv.
Der Strand von Reynisfjara ist ein großer Sandstrand und zählt zu den berühmtesten schwarzen Stränden. So schwarz wie hier habe ich es auch selten gesehen, wenn auch schwarze Strände an sich nicht so unüblich erscheinen in Island. Kein Wunder, bei all der Lava… Die Felsspitze Reynisdrangar trennt den Strand vom Ort Vík í Mýrdal. Die Spitze besteht aus Basaltsäulen, was sie sehr sehenswert macht, und es gibt dort auch eine natürlich Höhle. Die Wellen an Reynisfjara sind bekannt für ihre Unbeständigkeit und Unvorhersehbarkeit, deshalb wird auch überall davor gewarnt. Die sogenannten „Sneaker-Waves“ können plötzlich sehr hoch auf den Strand auflaufen...