Verschlagwortet: Gullni Hringurinn
Als letzten Punkt des Golden Circle waren wir am Kratersee Kerið. Der Krater ist 55 Meter tief, und die Wassertiefe schwankt zwischen 7 und 14 Metern. Der Krater ist entgegen früherer Annahmen kein Explosionskrater. Vielmehr geht man davon aus, dass nach dem letzten Ausbruch die noch flüssige Lava unterhalb der schon erstarrten Oberfläche einen Abfluss gefunden und somit eine Bodensenkung stattgefunden hat. In dieser Senke ist nun das Wasser des Sees.
Skálholt besteht nur aus ein paar Häusern und einer für ländliche Verhältnisse riesigen Kirche – der Skálholtsdómkirkja. Es war aber auch für mehrere Jahrhunderte ein wichtiger Bischofssitz. Deshalb hat dieses kleine Örtchen ebenfalls eine große historische Bedeutung als kulturelles und politisches Zentrum für Island. Der Dom wurde gerade frisch renoviert. Wir konnten nur einen kurzen Blick hineinwerfen, weil die Handwerker noch ihr Werkzeug wegräumten. Daneben steht noch eine Torfkirche, die wir allerdings besichtigen konnten und die als „Ersatzkirche“ für die Zeit der Domrenovierung diente. Beide Kirchen wurden im 20.Jahrhundert errichtet.
Ein sehr leckerer Halt war dann in Reykholt bei Friðheimar, einem der, wenn nicht sogar dem größten Tomatenproduzent in Island. Uns wurde gesagt, dass dort das ganze Jahr über täglich 2 Tonnen Tomaten geerntet werden, ausschließlich für den isländischen Markt. Tomaten in Island? Ja, das geht. In Gewächshausern. Wasser gibt’s vom Gletscher, Wärme (kuschelige 25°C) aus der Erde, Licht im Sommer mehr als genug, im Winter elektrisch (mit Strom aus Geothermie) – und für die Befruchtung der Pflanzen haben sie Hummelvölker aus den Niederlanden importiert. Und die Tomaten sind echt lecker! Man kann die Gewächshauser besichtigen und dort auch zwischen...
Der Gullfoss hat uns auch am nächsten Tag noch etwas begleitet. Im weiteren Verlauf des Flusses haben sich die Wasser nämlich die sehenswerte Schlucht Brúarhlöð gegraben. Anschließend ging es dann über eine Nebenstrecke weiter, an einer Feriensiedlung im Torfhaus-Stil vorbei, zurück zur Hauptstrecke des golden Circle.
Der „Goldfall“ ist die dritte und letzte Haupt-Sehenswürdigkeit des Golden Circle. Wir waren relativ spät dort, so dass wie den imposanten Anblick fast alleine genießen konnten – inklusive Regenbogen in der Gischt. Dieses Phänomen ist vielleicht einer der Gründe, warum der Wasserfall „golden“ genannt wird. Eine andere Herleitung bezieht sich auf das goldene Abendlicht, dass sich im Fluss spiegelt. Oder war es doch der Bauer, der seinen Reichtum nicht vererben wollte und stattdessen die Truhe mit dem Gold in den Fluss warf? Man weiß es nicht… Anfang des 20.Jahrhundert sollte an dem Wasserfall ein Elektrizitätswerk gebaut werden. Sigríður Tómasdóttir, die...
Weiter ging es zum Geothermie-Feld im Haukadalur. Hier dampft und blubbert es überall aus der Erde. Man kann auch einen relativ wenig genutzten Weg nehmen und sich das ganze von oben betrachten. Berühmt ist der Große Geysir in dem Feld, der aber nur noch selten ausbricht. Wir haben es nicht gesehen, leider. Fleißiger ist da sein kleiner Bruder „Strokkur“, der ca. alle 10 Minuten ausbricht. Dabei kann die Wassersäule bis zu 40 Meter hoch werden. Die leuchtende Färbung einiger Quellen ist auf Mineralien zurückzuführen, die das blaue Licht reflektieren.
Es folgte der kulinarische Teil der Runde. Auf dem Bauernhof Efsti-Dalur II gibt es einen Íshlaðan, also eine Eisdiele. Das Eis wird auf dem Hof aus der Milch der eigenen Kühe hergestellt. Sehr, sehr lecker! Aus der urig eingerichteten Eisdiele kann man auch direkt in den Stall sehen. Noch sind die Kühe nicht draußen. Noch etwas zum Hofnamen: Die Höfe werden hier nach ihrer Lage bezeichnet (wie guter Wein 😀), und wenn es mehrere an der Stelle gibt, dann werden die mit römischen Zahlen durchnummeriert. Dörfer wie bei uns gibt es hier selten bis gar nicht. Auf Eis folgt heiß,...
Þingvellir („Thingvettlir“) ist einer drei „großen Stops“ des Golden Circle. Es ist UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist der alte Versammlungsort des isländischen Parlamentes (das aktuelle versteht sich als der Nachfolger des alten Things der Isländer) und hat herausragende historische Bedeutung für Island. Und es ist die Stelle, an der die nordamerikanische und die europäische Platte auseinander driften, jedes Jahr ein paar Zentimeter. Im Nationalpark liegt mit dem Þingvallavatn auch der größte See Islands. Es gibt viel Natur zu sehen (mit dem Öxarárfoss natürlich auch einen Wasserfall) und viel Geschichte zu schnuppern. Das Tauchen in der Silfra Spalte, quasi zwischen den Kontinenten, haben...
Der „Gullni Hringurinn“, bei Touristen besser bekannt als der „Golden Circle“, ist eine beliebte touristische Runde, die an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Islands (þingvellir, Strokkur und Gullfoss) vorbeiführt. Zu den dreien kommen wir auch noch… Zudem gibt es einige „Neben-Sehenswürdigkeiten“. Man kann Golden-Circle-Touren sogar als Tagestouren von Reykjavik aus buchen, hat dann aber entsprechend wenig Zeit für die einzelnen Sachen – und es gibt wirklich noch viel mehr zu sehen! Wir sind einfach losgefahren und haben die Tour ohne Zeitdruck angefangen. Im Gepäck einige Tipps unserer Nichte, die uns auch etwas abseits der großen Besucherströme führen sollten. Merke: Je länger und...