Litauen, Tag 6: Teufelsloch und Skelett-Seen
Unsere Nichte hat sich einen Besuch am Teufelsloch (Velnio duobė) gewünscht , nachdem sie davon im Reiseführer gelesen hatte.
Das Teufelsloch ist -wie der Name schon sagt- ein Loch im Boden, aber ein besonderes. Es liegt in der Nähe von Aukštadvaris in einer durch die Eiszeit geprägten Gegend mit vielen Hügeln und Seen. Das Teufelsloch ist auch nicht das einzige seiner Art, aber das imposanteste. Wie diese Löcher entstanden sind, ist nicht ganz geklärt. Die Vermutung ist, dass beim Rückzug der Gletscher Eisbrocken unter der Erde zurückblieben. Diese sind später geschmolzen als das restliche Eis, und die Erde ist über ihnen eingestürzt. Voilà, ein Loch.
Das Teufelsloch hat an der oberen Kante mehr als 200 Meter Durchmesser und ist über 40 Meter tief. Am sichtbaren Grund hat sich eine Erd- und Humusschicht gebildet, die allerdings nicht auf festem Grund liegt, sondern auf mehreren Metern Wasser aufschwimmt. Wenn man über den Boden geht, federt es ordentlich und es steigt auch Wasser auf. Ein seltsames Gefühl..
Etwa 200 Meter vom Teufelsloch entfernt liegen die Skelett-Seen (Škilietų ežerai). Im Gegensatz zu den Namen sind die Seen idyllisch. Sie werden nur durch Grund- und Regenwasser sowie die Schneeschmelze gefüllt, eine Verbindung zu einem Fließgewässer gibt es nicht. Die Seen liegen in einem Schutzgebiet, einem Paradies für Insekten, Vögel, Frösche und Schlangen. Es summt und brummt ständig um einen herum. Wirklich ein Paradies.