Litauen, Tag 4: Ab in den Knast!
Das Lukiškės Gefängnis wurde 1904 eingeweiht und hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Bei der Einweihung lag es außerhalb der Stadt, jetzt ist es mittendrin.
Das „Lukiškės 1.0“ wurde zu unterschiedlichsten Zeiten als Gefängnis genutzt: Im Zarenreich, während der ersten Unabhängigkeit Litauens zwischen den Weltkriegen, unter deutscher und sowjetischer Kriegsbesatzung, in der Sowjetzeit und schließlich während der erneuten Unabhängigkeit, bis es 2019 endgültig geschlossen wurde. Konzipiert für 800 Insassen waren zu übelsten Zeiten bis zu 4000 Menschen hier inhaftiert.
Im „Lukiškės 2.0“ ist das Gelände ein Ort für Konzerte, Bars, Künstlerateliers und Filmkulisse, z.B. für die Nerflix-Serie „Stranger Things“. Außerdem kann man „die erste Version“ besichtigen.
Wie war es? Beklemmend, bedrückend, interessant, auch etwas gruselig, wenn man z.B. die Toiletten benutzt hat, die nun zum Teil in den alten Zellen eingerichtet wurden und man dabei fast allein im Gefängnistrakt war. In jedem Fall unglaublich, wie wirklich schön Geländer und Böden ausgestaltet sind. Und in welcher Qualität, denn die Bodenfliesen sehen auch nach über hundert Jahren der Nutzung zum Teil wie neu aus.
Trotzdem ist klar: Als „Gast“ möchte man hier nicht sein…